Ausstellung „Schmuck zum Gwand“
Samstag, 19. Februar 2011, 11:00h
Schmuck zum Gwand –
Ländliche Bijouteriewaren aus dem 19. Jahrhundert
Sonderausstellung im Bayerischen Nationalmuseum
Führung mit Thea Band
Unser Mitglied, die Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Thea Band, bietet für die Altstadtförderer eine exklusive Führung duch diese temporäre Ausstellung an. Gäste sind ebenfalls herzlich willkommen diese günstige Gelegenheit zu nutzen.
Das Bayerische Nationalmuseum besitzt nicht nur eine umfangreiche Sammlung ländlicher Kleidung des 19. Jahrhunderts aus allen Regionen Bayerns, sondern auch die dazu getragenen Schmuckstücke. Dieser ländliche Schmuck konnte sich entwickeln, als am Ende des 18. Jahrhunderts die zuvor äußerst strengen Kleiderordnungen aufgehoben worden waren, die es der einfachen Bevölkerung verboten hatten, farbige Kleidungsstücke und Schmuck aus Metall zu tragen.
Um 1800 wurde die an der höfischen Mode orientierte Kleidung auch auf dem Land, in den Märkten und Kleinstädten bunter und es entwickelten sich Schmuckstücke, die ebenfalls oberschichtliche Formen nachahmten. Dazu gehören für die Frauen Florschließen und Kropfketten, Miedergeschnüre mit Anhängern und kostbar verzierten Geschnürstiften, Ohr- und Fingerringe, Broschen, Haubennadeln und Haarpfeile und für die Männer Fingerringe, Uhrketten mit vielfältigen Anhängern sowie silberne Münzknöpfe.
Schmuck bedeutet Wohlstand, kann den sozialen Status des Trägers anzeigen und zuweilen auch die religiöse Gesinnung. Schmuck ist Ausdruck des ästhetischen Empfindens, durch das Tragen von Schmuck wurde der Festtag vom Alltag unterschieden. Viele der ausgestellten Schmuckstücke wurden in Schwäbisch Gmünd hergestellt, von wo im 19. Jahrhundert ganz Süddeutschland und Österreich mit Filigranarbeiten, die meist mit farbigen Glassteinen und Perlenimitaten ausgeziert waren, beliefert wurden.
Die Ausstellung umfasst etwa 180 Schmuckstücke aus eigenem Bestand. Porträtgemälde zeigen, wie sie getragen wurden, und verdeutlichen die feine Abstimmung von Kleidung und Schmuck. Spanschachteln und bemalte Schmucktruhen und -kästchen zum Aufbewahren der Ketten, Ringe und Broschen sind Beweis für deren Wertschätzung. Erläuterungen zu den Silberschmiedetechniken sowie historische Werkzeuge ergänzen die Schau.
Treffpunkt: Foyer des Bayerischen Nationalmuseums,
Prinzregentenstraße 3, 80538 München (Anfahrt)
Eintritt Museeum: € 7,00, bzw. € 6,00 (ermäßigt)
Führung mit Thea Band: kostenfrei für Mitglieder, € 4,00 für Nicht-Mitglieder
Anmeldung: Bei Daniela Eiden Tel. 08761/60460 oder über unser Kontaktformular